Heuer.N.T.E

Heuernte

Vor wenigen Tagen druckte der „Münchner Merkur“ ein Gedicht meines Bruders Helmut ab, das er vor vielen Jahren geschrieben hatte: „Heuernte“ . Es dauerte nicht lange, bis ich die Idee hatte, den Text rhythmisch ein bisschen aufzupäppeln (sprachlich wollte ich den bayrischen „Sound“ und konstruierten kindlichen Satzbau belassen) und mit einer einfachen Melodie zu versehen und meinem Bruder vielleicht eine kleine Freude zu machen.

Danke an Fam. Berghammer
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Heuernte

I bin heit an a frischgmahten Wiesn vorbei
Do is ma a Aroma in mei Nasn nei
/:Vom neien Hei der süsse Duft
hot se ausbroat in da flimmernd hoassn Luft.:/

Des hot mi dann aus der Zeit so wia Jetzt
plötzli in meine frühe Kindheit zruckversetzt
/:Unter meine blossn Sohln hob i des warme Hei gfühlt
In dem mir oft Fangamandl ham gspielt.:/

Dann hab i aa gsehn, wia mas Hei zsamm grechat habn
Wenns trockn – und da Baua hots na eingfahrn
/:Hob i in meim Geist wieda beim Fuadafassn
Mitgholfn, wenns mi mithelfa ham lassn.:/

No hob i aa, während vom Bauer aufglegt wird,
Wia früher de Ross am Zügl vorwärts aa gführt
/:Hob eahna dann mit Wüst und Hott aa gschafft o
Dass nach rechts oder links an Wagn ziagn davo.:/

Dann konn i aa no s’Wiesbaumbindn
in dem Wiesn- und gschmackigen Heibleameduft findn
/:An Wiesbaum, der des Hei druckt nieder,
wenn mit vollm Wagn wird hoam gfahren wieda:/

Und beim Eifahrn lieg i wia selmals ollawei
wieda im Fuada drobn im weichen Hei
/:Dua de Woikn am Himme zuaschaun
Und lieg da und träum mit offne Augn:/

Dann dua i jetz no an Bauern hörn:
„Bevor a Gwitta kommt, muass fei abgleert werdn!
/:Und seids mit dera Arbeit fertig nacha,
Kemmts nei in de Küch zum Brotzeitmacha!“:/

De Jahre de san im Flug davo.
Hob nia mehr an de Gschicht mitm Heinga denkt dro.
/:Doch heit is mir plötz le kemma in Sinn
Weil i vom frischn Heiduft erinnert wordn bin :/