Musiker
Viele Leute versuchen mich zu belehren, ich müsste mehr Sport machen, um gesund zu bleiben etc. Doch ich habe im Laufe der Jahre eine andere, zusätzliche oder sogar bessere Erfahrung gemacht: Musik zu machen – singen, Instrument spielen, kreativ sein – bedeutet für mich: fit bleiben, Lebensgeister wecken, Ärger absorbieren, negative Gedanken vertreiben, gesund und positiv zu leben. In letzter Zeit kamen noch weitere gesundheitliche Aspekte hinzu: Gehirnjogging durch das Lernen von Liedertexten und Akkordfolgen, aber auch Gymnastik gegen steife Finger und schmerzende Gelenke.
Ich mag keine laute, rhythmusbetonte Musik, mein Herz lässt sich lieber durch sanfte Melodien und liebevolle, hintergründige Texte in Schwingung setzen, wenn ich auch auf dem Volksmusiksektor durchaus heftiger und deftiger unterwegs bin. Insofern gehöre ich nicht dem Mainstream an, der die rhythmisierte Popmusik der Musikindustrie favorisiert.
Ich zupfe die Gitarre wie Reinhard Mey – bloß nicht so gut!
Als junger Gitarrenspieler habe ich mir gewünscht, Melodien und gleichzeitig deren Begleitung auf der Gitarre spielen zu können. Da ich keine Hilfen dafür bekam, probierte ich es selber, und siehe da: Ich habe dadurch einen eigenen Stil entwickelt, relativ einfach, aber doch angenehm zu hören. Da ich mit dem Rhythmus so ein bisschen auf Kriegsfuß stehe, blieb nur das Zupfen übrig. So ist die Gitarre sowohl ein Soloinstrument für mich („California Blue“, „Frag den Abendwind“, „Last Thing on my mind“, „Der Kaffee ist fertig“….um nur ein paar Beispiele zu nennen) als auch Begleitinstrument im Stile der Folksongs, mit dem sogenannten Folk-picking, wie es ein Bob Dylan oder Reinhard Mey in Vollendung spielt.
Zu meiner Liederliste gehören viele bekannnte Songs aus der Feder von Reinhard Mey, Rainhard Fendrich, Bob Dylan, Konstantin Wecker, Ludwig Hirsch u.v.m. Natürlich habe ich auch viele eigene Lieder in diesem Stil im Repertoire. Gerne teile ich meine Liebe zu diesen Liedern mit anderen. Was gibt es Schöneres als gemeinsam zu singen, zu musizieren, und das vielleicht sogar mehrstimmig….
Ohne Cash
Seit jeher begeisterte ich mich für Country- und Folkmusik. Zum einen war es Johnny Cash’s tiefe Stimme, zum andern die oft einfachen Gitarrenbegleitungen und Zupfmuster der Lieder, die ich gerne nachspiele.Countrymusik und bayrische Volksmusik bzw. deutsche Schlagerschnulzen sind meines Erachtens oft – sowohl vom Text als auch von den einfachen Melodien – verwandt. Wenn also jemand über deutsche Schlager schimpft und gleichzeitig auf Countrymusik steht, so ist das für mich ein Widerspruch.
Meine Stimme war, zumindestens früher, als ich noch Pfeife rauchte und Whisky trank, für Countrymusik geradezu prädestiniert. Ob es heute auch noch so ist, weiß ich nicht. Ich sammelte auf jeden Fall Country- und Cowboylieder – deutsch und englisch – und habe mir ein Repertoire zusammengestellt, das ich abwechselnd mit Playback-Musik oder mit Gitarrenbegleitung oder mit der Steirischen (wie reizvoll: Countrymusik mit der Steirischen Harmonika!) singe. Das ist eines meiner Lieblingsprojekte. Der Name „Ohne Cash“ bezieht sich natürlich auf mein Vorbild „Johnny Cash“ und bedeutet, ich spiele und singe die Lieder aus Freude, ohne Geld. Vielleicht kommt irgendwann der Zusatz hinzu: „Ohne Cash – geht gar nichts“