Wenn da Kirchaturm ins Zimmer griasst
Das neueste Lied aus meiner Feder.
Ich sitze im Zimmer und zupfe Gitarre oder spiele die „Ziach“. Dabei habe ich immer einen stillen Zuhörer: den Kirchenturm der Sankt-Martins-Kirche in Kirchdorf, der ja nur ca 100 Meter entfernt steht. Ich sehe die Kuppel, das Zifferblatt und die Zeiger der Kirchenuhr. Er erschrickt nicht, wenn ich falsch spiele, er schaut mir zu, wenn ich was Neues ausprobiere – ja, wir sind wie durch unsichtbare Bänder verknüpft. Und so ist mir vor wenigen Tagen der Text zu diesem vorlksliedhaften Titel eingefallen: „Wenn da Kirchaturm ins Zimmer griasst“
Wenn da Kirchaturm ins Zimmer griasst
Dann dauerts net lang, bis d’Glockn schlagt.
Wennst des Betläuten früh am Morgen hörst
Dann woasst du, jetzt beginnt der neue Tag
Wenn da Kirchaturm zum Fenster reinschaut,
dann woass i, was de Kirchauhr sagt.
Wenn da Kirchaturm zum Fenster reischaut
Dann woass i, was die Uhr gschlagen hat.
1.Griass de Gott, du Glockenschlag
Nach was duast denn heit klinga
Griass de Gott , du neier Tag
Sag ma, was wirst ma du heit bringa
Regen, Sonne, Wärme, Kältn
Auf was konn i mi gfrein?
Oder muass i mi vor etwas fürchten?
Des waar dann net so fein.
Ja du liaber Kirchaturm
du sieghst, wia schnell die Zeit vergeht.
Du trotzt dem Regen und dem Sturm
hast scho gsehn, wia oft da Wind sich hat dreht
2. Griass de Gott, an was soll i denken,
an Orgelklang oder a Grab?
Willst du mir was Schönes schenken
oder nimmst du mir, was ich hab?
Schickst du mir a schlechtes Wetter
oder derf i mi gfrein?
Alles gsund oder Schmerz und Trauer,
gute Freunde oder einsam, allein ?
Ja du liaber Kirchaturm
du sieghst, wia schnell die Zeit vergeht.
Du trotzt dem Regen und dem Sturm
hast scho gsehn, wia oft da Wind sich hat dreht